Das war eine schlimme Nachricht für uns vom RRV. Wolfgang starb am 14.10.23 nach schwerer Krankheit im Alter von 74 Jahren. Sein Tod ist ein Verlust für den Rudersport, der neben seiner Familie im Mittelpunkt seines Lebens stand. Er trat am 1.3.1967 in den RRV ein und gewann schon im ersten Jahr viele Siege, immer als Schlagmann. In der Mastersklasse ab 27 Jahren sammelte er quasi die Siege und war selten zu schlagen – im Riemenvierer, genannt die „Eiderlöwen“, und im reinen Vereinsachter, aber auch in Renngemeinschaften mit anderen Vereinen. Mit Wolfgang im Boot haben wir meistens gewonnen. Wie viele Rennen er gewann, kann ich nicht sagen. Ich weiß nur, dass wir ihm irgendwann ein Shirt mit der Zahl 350 schenkten. Es gab aber auch danach noch etliche Erfolge.
Der rührige Wolfgang Berndt hat sich aber nicht nur mit dem Rennrudern begnügt, sondern war 34 Jahre lang im Vorstand des RRV tätig, davon von 1992 bis 2003 als Vorsitzender. In dieser Zeit und auch danach hat Wolfgang sich sehr für unsere Spitzenruderer eingesetzt und für deren finanzielle Unterstützung gesorgt. Ihm ist es mit zu verdanken, dass wir WeltmeisterInnen und Olympiasieger in unseren Reihen haben. Bei vielen derer Rennen war er als Betreuer und Schlachtenbummler dabei.
Doch damit nicht genug für diesen „Macher“. Er hatte die damals „verrückte“ Idee, ein Langstreckenrennen auf dem Kanal ins Leben zu rufen. Der „E.ON-Hanse Cup“ war geschaffen. Seit 2001 messen sich internationale Achter jedes Jahr bei dem Langstreckenrennen zwischen Breiholz und der Hochbrücke. Die Organisation ist mit viel Arbeit und Mühen verbunden. Wolfgang hatte sich die Verbindungen zu den internationalen Verbänden durch Kompetenz und Beharrlichkeit erarbeitet. Es ist zu hoffen, dass sein Sohn Florian, stellv. Vorsitzender des RRV, diese Arbeit weiterführen wird.
Wir trauern mit der Familie um Wolfgang Berndt!
Verfasst von Dieter Jaquet